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Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen – Ein Aufruf zur Sensibilisierung und Handlung

Der 25. November markiert den internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Die drängende Realität von physischer und/oder sexueller Gewalt in engen sozialen Beziehungen (GesB) erfordert eine tiefgreifende Auseinandersetzung. Täglich versucht ein Mann, seine (Ex-) Partnerin zu töten - alle drei Tage endet dieser Versuch erfolgreich. Laut den erschreckenden jährlichen Zahlen des Bundeskriminalamtes (BKA) ist jede dritte Frau im Alter von 16-85 Jahren mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt durch ihren jetzigen oder ehemaligen Partner.

Deutschland verzeichnet in diesem Jahr bereits 103 Femizide – Tötungen von Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Die Brisanz dieser Zahlen wird besonders um den 25. November hervorgehoben, wenn die Medien das Thema Gewalt gegen Frauen auch außerhalb von Frauenfachberatungsstellen beleuchten.

Auch in diesem Jahr fanden zahlreiche Veranstaltungen statt, unter anderem informierte die Fachexpertin einer Kinder-Interventionsstelle zur Problematik. Dem Publikum, bestehend aus Vertretern der Polizei, Politik, Sozialdiensten, sowie engagierten Bürgern, wurde verdeutlicht, dass Gewalt gegen Frauen keine Randerscheinung ist. Sie beginnt nicht erst bei  körperlichen Angriffen - wie dem  sichtbaren blauen Auge  – , sondern verbale Attacken,  finanzielle Kontrolle bis hin zur sozialen Isolation sind Gewalt.

Gewalt in engen sozialen Beziehungen ist oft von Macht und Kontrolle geprägt. Ein besonderes Risiko stellt die Phase nach der Trennung dar, in der die Gefahr von Nachtrennungsgewalt bis zu Tötungsdelikten besonders hoch ist. In vielen dieser Beziehungen sind Kinder involviert, die nicht nur Zeugen von Gewalt werden, sondern psychisch darunter leiden. Die Auswirkungen auf Kinder können von Verhaltensauffälligkeiten bis zu langfristigen Beeinträchtigungen in ihrem Leben reichen.

Die Arbeit der Interventionsstellen und Kinder-Interventionsstellen ist von entscheidender Bedeutung, ebenso wie verstärkte Prävention und Öffentlichkeitsarbeit. Das Bewusstsein für das Thema muss gestärkt werden, denn oft führt die Lähmung der Menschen zu Unsicherheit darüber, wie sie angemessen handeln können. Es bedarf konkreter Handlungsideen für Nachbarn, Lehrkräfte und Arbeitskollegen, um sicherzustellen, dass jeder in der Lage ist, angemessen zu reagieren, wenn er auf Gewalt in engen sozialen Beziehungen aufmerksam wird. Nur durch gemeinsames Handeln können wir effektiv gegen diese Art von Gewalt vorgehen und eine sicherere Umgebung für alle schaffen.

Bettina Echtermeyer

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